Im theoretischen Teil hat Fred Rai die Grundlagen erklärt hat, wie immer sehr anschaulich und mit vielen
Beispielen. Anschließend wurde alles in der
Reithalle praktisch gezeigt und jeder Schritt genau erläutert: Das
Erlernen des Belohnungstones, das Nehmen der Kopfscheuheit, Rückwärtsrichten,
Dominanz-Führen (mit Volten, Drohgebärde etc.) sowie die Kontrolle der
Dominanz wurden mit verschiedenen Pferden vorgeführt. Ein weiterer
wichtiger Punkt war das Verladen der Pferde in den Anhänger. Es
war faszinierend mitzuerleben, wie schnell und positiv sich die so
unspektakulär und einfach aussehenden Übungen auf die Pferde auswirken,
wenn sie richtig gemacht werden. Was
dabei zu beachten ist, findet man - ebenso wie die Theorie - zwar auch in
den Büchern. Aber es ist ein großer Unterschied, wenn man es einmal
tatsächlich gesehen hat. Es gibt so viele Kleinigkeiten, auf die man
aufpassen muss! Alles war sehr überzeugend, weil Fred Rai genau begründen
kann, warum etwas so und nicht anders gemacht wird.
Während Fred Rais Auftritt war Kaffeepause im Saloon. Abends konnte ich
wieder bei den Proben für die Karl
May-Festspiele zusehen. Auf die freue ich mich jetzt schon! Außerdem
hatte ich die Gelegenheit, einige Mitglieder des von mir gegründeten Forums
für Rai-Reiter kennenzulernen, was mich sehr gefreut hat. Darunter
auch eine blinde Frau, die mit ihrem Haflinger beeindruckend umgehen kann.
Unsere Erfahrung, dass unter den Rai-Reitern besonders viele nette Leute zu finden
sind, hat sich wieder einmal bestätigt.
Am zweiten Tag kamen wir zu den praktischen Übungen:
Auf dem Reitplatz wurde jeder Schritt zu zweit geübt (wir bekamen ein Bändele
und mussten abwechselnd das Pferd spielen und das Bändele in der Position
des Pferdes halten). Es ist gar nicht so einfach, mehrere Bewegungen
gleichzeitig zu machen und auf das Pferd – dessen Kopf wir uns natürlich
vorstellen mussten – zu achten. Alles wurde bei jedem Teilnehmer
kontrolliert, bis es einmal richtig war! Dann bekam jedes Paar das zu
seinem Bändele passende Pferd und alles wurde nochmals geübt und wieder
kontrolliert. So nimmt man wirklich etwas mit nach Hause, was man mit dem
eigenen Pferd umsetzen kann.
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